Brauen ist eine Kunst,
Künstler sind kreative Menschen,
kreative Menschen entwickeln eine eigene Sprache
(Hubert Hanghofer – Gutes Bier selbst brauen)
Abmaischen | Beenden des Maischens |
Abschlauchen | Ab- oder Umfüllen des Bieres |
Acetaldeyd | Jungbier-Bukettstoff. In geringer Konzentration erinnert der Geruch an grüne Äpfel |
Ale | Englische, obergärige Bierspezialität. Auch international übliche Bezeichnung für die Bierart „obergärig“ |
Alpha-Amylase | Im Malz enthaltenes Enzym, das während des Maischens Stärke in unvergärbaren Zucker umwandelt. Dieser bleibt von der Hefe unberührt uns sorgt für Restsüße und Vollmundigkeit im Bier |
Alphasäure | Humulone. Wichtigster Bitterstoff im Weichharz des Hopfens |
Anschwänzen | Auswaschen des Trebers zur Gewinnung des darin zurückgehaltenen Extraktes |
Anstellen | Zugabe der Hefe |
Anstellhefe | Hefe, die zum Anstellen der Hauptgärung verwendet wird |
Aräometer | Spindelförmiger Tauchkörper zur Messung der Flüssigkeitsdichte |
Aromahopfen | Hopfensorte mit einem hohen Ölanteil, betont das Hopfenaroma eines Bieres |
Ausschlagen | Ableiten der fertig gekochten Würze aus dem Sudkessel |
Ausschlagwürze | Fertige Würze nach dem Kochen und dem Whirlpool |
Beta-Amylase | Im Malz enthaltenes Enzym, das während des Maischens Stärke in vergärbaren Zucker umwandelt. Dieser wird von der Hefe zu Alkohol und Kohlensäure verstoffwechselt |
Bittere | Geschmacksempfindung Kontrapunkt zur malzigen Restsüße |
Bitterhopfen | Hopfensorte mit einem hohen Alphasäuregehalt, optimal zum bittern eines Bieres geeignet |
Brauwasser | Gesamtmenge des beim Brauprozess verwendeten Wassers bestehend aus Haupt- und Nachguss |
Bruchbildung | Gerinnen von Eiweißstoffen beim Kochen unter Bildung mehr oder weniger großer Flocken (Heißtrub) |
Brüden | Dämpfe |
Carbonathärte | Im Wasser gelöste Calcium- und Magnesiumhydrogencarbonate. Auch als vorübergehende oder temporäre Härte bezeichnet |
Dekoktion | Indirekte Erwärmung der Maische durch Kochen eines Anteils (Teilmaische) und anschließender Rückführung |
Diacetyl | Jungbier-Bukettstoff mit butterartigem Aroma |
Dimethylsulfid (DMS) | Fehlaroma; Verbindung, die ein Gemüsearoma erzeugt; vorrangig durch helles Malz in der Würze; wird beim kochen ausgetrieben |
Drainage | System zum Sammeln und Ableiten von Flüssigkeiten |
EBC | Europäischer Brauerverband Die Abkürzung kennzeichnet häufig Parameter die nach EBC-Prüfmethoden bestimmt wurden, wie z.B. Farbe und Bittere |
Endvergärungsgrad | Vergärbarer Anteil des Extraktes |
Entcarbonisierung | Entfernung des Carbonathärte |
Enzyme | Biokatalysatoren, die z.B. den Abbau langkettigerMoleküle auslösen |
Ester | Stoffgruppe, die für unterschiedliche, zumeist fruchtige Aromen im obergärigen Bier verantwortliche ist; entsteht während der Gärung (Gärnebenprodukt) |
Extrakt | In Lösung gebrachter Anteil |
Fusel(-alkohole) | Höhere (d.h. langkettige) Alkohole; entstehen während der Gärung (Gärnebenprodukt) |
Gärbottich | Gefäß, in dem die Würze zu Jungbier vergoren wird |
Gärröhrchen Gärspund | Verschluss für den Gärbehälter. Ermöglicht den Druckausgleich ohne Zutritt von Umgebungsluft |
Gärnebenprodukte | Alles, was während der Gärung außer Alkohol (Ethanol) und Kohlensäure sonst noch gebildet wird – z.B. Acetaldehyd, Diacetyl, Ester, Fuselalkohole |
(Haupt-)Gärung | Stoffwechselprozess der Hefe, bei dem aus Malzucker Alkohol und Kohlensäure wird; Durchführung im Gärbottich |
Geläger | Sediment, Bodensatz |
Gesamthärte | Summe der im Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumsalze |
Glattwasser | Nach dem letzten Anschwänzen ablaufende, bereits strak verdünnte Nachwürze |
Hauptguss | Wassermenge, die zum Einmaischen des geschroteten Malzes verwendet wird |
Hefeautolyse | Zersetzung abgestorbener Hefezellen |
Heißtrub | Beim Würzekochen anfallender Feststoff von mehr oder weniger flockiger Beschaffenheit aus geronnenem Eiweiß und Hopfenrückständen |
Hochkräusen | Aufschwimmende, hohe Schaumberge während des aktivsten Phase der Hauptgärung |
Hopfenpellets | Gesäuberte und gemahlene Hopfendolden, anschließend in kleine zylindrische Einheiten gepresst |
Hopfenseihen | Auffangen der Hopfenrückstände bei der Filterung der Würze |
Hopfung | Einzelne Hopfengabe beim Würzekochen |
Humulone | Die Alphasäuren Humulon, Cohumulon und Adhumulon sind die wichtigsten Bitterstoffe im Weichharz des Hopfens |
IBU | International Bitterness Units; Maßeinheit für die Bittere, die der Hopfen an das Bier abgibt; Gemessen in mg iso-Alphasäuren/Liter |
Infusion | Erwärmung der Maische durch direkte Wärmezufuhr |
Inkubieren | Bebrüten, vermehren |
Ion | Elektrisch geladenes Elementarteilchen. Ionen können als die kleinsten Einheiten der Salze angesehen werden |
Iso-Humulone | Durch Kochen isomerisierte, lösliche Alphasäuren |
Isomerisierung | Änderung des räumlichen Aufbaus eines Moleküls |
Jodnormalität | Zustand vollständiger Verzuckerung – Die Maische enthält keine mit Jod blau oder rotviolett färbbaren Stärkebestandteile mehr |
Jungbier | Bier, das noch nicht ausgegoren ist bzw. noch Gärnebenprodukte enthält |
Kältetrub | Beim Kühlen der Würze oder auch des Bieres entstehende Eintrübung aus Eiweiß-/Gerbstoffkomplexen |
Kalthopfung | Auch Hopfenstopfen; späte Hopfengabe nach der Gärung, bei der sich ätherische Öle im Jungbier lösen und für auffällige Aromen im späteren Bier sorgen |
(Auf-)Karbonisierung | Anreicherung mit Kohlensäure unter Überdruck; im Heimbraubereich u.a. durch Nachgärungsprozess |
Kräusen | Durch die Hefe entstandene schaumige Oberfläche während der Gärung |
Keg | Verschiede genormte Fasssysteme für Getränke |
Kernhefe | Saubere Mittelschicht eines Hefesedimentes |
Klarlaufen | Flüssigkeitsstrom beim Abschlauchen ohne Eintrübung |
Kolbachzahl | Kennziffer für Braumalze: Anteil des löslichen Stickstoffs am Gesamtstickstoff. Charakterisiert den Eiweißlösungsgrad |
Kombirast | Raststufe zur Vereinfachung des Maischprozesses bei ca. 67°C, bei der durch Alpha- und Beta-Amylase gleichzeitig die Stärke zu Zucker abgebaut wird |
Konditionierung | An die Reifung anschließende Phase, in der das Bier kalt geklärt und physikalisch stabilisiert wird (Hefe- bzw. Trubabscheidung, Kohlensäurebindung) |
Kräusen | Während der Gärung aufschwimmende Schaumdecke. Auch stark schäumendes Bier während der Hauptgärung |
Lager | International übliche Bezeichnung für die Bierart „untergärig“ |
Läuterboden | Drainagevorrichtung zum Läutern |
Läuterbottich | Gefäß, in dem die Würze vom Treber getrennt wird |
Läutern | Abtrennen der Malztreber |
Lipide | Wasserunlösliche Fette. Wichtiger Bestandteil der Zellmembran |
Maische | Haferbreiähnliches Gemisch aus geschrotetem Malz und erhitztem Wasser |
Maischen | Lösung von Malzbestandteilen mit Wasser |
Maltose | Aus 2 Molekülen Glucose aufgebautes Disaccharid. Hauptbestandteil des Malzzuckers |
Maltoserast | Wichtige Raststufe im Maischprozess bei ca. 63°C, bei der hauptsächlich das Enzym Beta-Amylase den Abbau der Stärke zu vergärbarem Zucker bewirkt |
Mehlschrotdifferenz | Kennziffer für Braumalze: Ausbeutedifferenz zwischen Labormaische aus einer mehligen und einer grobschrotigen Malzfraktion. Charakterisiert den Lösungszustand der Zellwände |
Molekül | Kleinste Einheit einer chemischen Verbindung |
Nachgärung | Abklingende Phase oder auch durch Zusatz von vergärbarem Extrakt (Speise, Zucker) ausgelöste Phase der Gärung. (Auf-)Karbonisierung des Biers und Abbau des Jungbiergeschmacks in der Flasche. Dauer: ca. 1 Woche |
Nachguss | Der beim Läutern zum Auswaschen des Zuckers aus dem Treber verwendete Anteil des Brauwassers |
Nachschwänzen | Auswaschen der Treber zur Gewinnung des darin zurückgehaltenen Extrakts |
Nachwürze | Beim Nachschwänzen ablaufender Extrakt |
obergärig, untergärig | Die 2 grundlegenden Hefe- bzw. Bierarten |
Peptidasen | Enzyme, die Peptide bis zu Aminosäuren abbauen können |
Peptide | Mittelkettige, lösliche Eiweißstoffe |
Pfanne | Brauerjargon für Kessel |
pH-Wert | Säuregrad – negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionen – Konzentration |
Plato (°P) | Maß für die Stammwürze, den Zuckergehalt in einer Würze. 1°P entspricht 1 Gew.-% Saccharose |
Proteasen | Eiweißabbauende Enzyme |
Proteine | Eiweißstoffe |
Rasten | Phasen im Maischprozess, bei der eine Temperatur für eine bestimmte Zeit konstant gehalten wird |
Rehydrieren | Die Trockenhefe wieder in Kontakt mit Wasser bringen und die Hefezellen damit auf das Anstellen vorbereiten |
Reifung | Phase der Endvergärung – Abbau von Gärnebenprodukten |
Restalkalität | Kennzahl zur Beschreibung der säurevernichtenden Wirkung eines Brauwassers |
Restextrakt | Zuckergehalt im Jungbier zum Ende der Gärung |
Rohfrucht | Unvermälztes Getreide |
Saccharide | Chem. Fachbezeichnung für Kohlenhydrate – aus Zuckermolekülen aufgebaute Verbindung |
Saccharose | Aus je 1 Molekül Glucose und Fructose aufgebautes Disaccharid. Hauptbestandteil des Rohr- bzw. Rübenzuckers |
Sauermalz | Mit biologischer Milchsäure angereichertes Malz |
Schlauchen | Ab- oder Umfüllen des Bieres |
Schüttung | Gesamtmenge aller verwendeten Malze pro Brauvorgang |
Speise | Würze, die zur Karbonisierung des Bieres in der Flaschengärung zugesetzt wird |
Stammwürze | Würze vor dem Anstellen mit Hefe |
Starkbier | Biergattung, Stammwürze über 16°P |
Stärke | Aus Glucose aufgebautes Polysaccharid. Hauptbestandteil des Mehls |
Sudwerk | Anlage zur Würzebereitung |
Teigbildung | Beim Maischen gerinnende Eiweißstoffe, die sich in Form von Oberteig beim Läutern auf dem Treberkuchen absetzen |
Teilmaische | Gekochter Maischeanteil bei Dekoktionsverfahren |
Treber | Fester Bestandteil der Maische nach dem Läutern; ausgelaugte Malzrückstände |
Trubstoffe | Eiweiße und nicht gelöste Hopfenbestandteile in der Würze (oder im Bier) |
Umschlauchen | Das Umfüllen von Bierwürze/Jungbier in ein anderes Gefäß mittels Schlauch |
untergärig, obergärig | Die 2 grundlegenden Hefe- bzw. Bierarten |
Verzuckerungsrast | Wichtige Raststufe im Maischeprozess bei ca. 72°C, bei der hauptsächlich das Enzym Alpha-Amylase den Abbau der Stärke zu unvergärbarem Zucker bewirkt |
Viabilität | Anteil lebender Hefezellen |
Vitalität | Gärkraft der Hefe |
Vorderwürze | Frisch geläuterter erster Anteil der Würze, bevor der Nachguss hinzugegeben wird; unverdünnte Würze |
Vorderwürzehopfung | Methode der Hopfengabe zur Förderung eines hopfenaromatischen Geschmacks |
Wasserhärte | Charakterisiert die im natürlichen Wasser gelösten Calcium- und Magnesiumsalze |
Whirlpool | Die Würze nach dem Kochen in Rotation versetzten, damit sich die Trubstoffe aufgrund der Zentripetalkraft wie ein Kegel in der Mitte des Gefäßes absetzt. Danach kann seitlich die blanke (klare) Würze abgeschlaucht werden. Diese wird dann auch als Ausschlagwürze bezeichnet. |
Würze | Flüssiger Bestandteil der Maische; wird im letzten Schritt mit Hefe zu Bier vergoren |
Würzekochen | Kochprozess, bei dem die Würze zusammen mit dem Hopfen gekocht wird; dabei werden unter anderem Bitterstoffe aus dem Hopfen herausgelöst |